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Neue Schlegel-Professorin an der Uni Bonn

Verantwortlicher Autor: Universität Bonn Bonn, 24.11.2022, 18:27 Uhr
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Bonn [ENA] Neue Schlegel-Professorin an der Uni Bonn. Mit Shu-Perng Hwang wurde eine neue Exzellenz-Professur in den Rechtswissenschaften besetzt. Die Universität Bonn hat erneut eine herausragende Schlegel-Professorin berufen, die aus Exzellenzmitteln finanziert wird. Die Juristin Shu-Perng Hwang aus Taiwan wird neue Forschungsfelder erschließen und wichtige Impulse setzen. Die Wissenschaftlerin untersucht das

Spannungsverhältnis von staatlichen und überstaatlichen Rechtsordnungen. In ihrem Theorieansatz stellt sie die individuelle Freiheit in den Mittelpunkt. Mit den Schlegel-Professuren, benannt nach dem Bonner Philologen August Wilhelm Schlegel (1767-1845), richtet die Universität Bonn hochkarätige Lehrstühle im Zuge der Exzellenzförderung ein. Die „Schlegel Chairs“ werden von den Fakultäten in Fächern besetzt, die zu den forschungsstarken Schwerpunkten oder den Entwicklungsbereichen gehören. “Mit Frau Professurin Hwang haben wir eine großartige, international anerkannte Wissenschaftlerin gewonnen”, sagt Prof. Dr. Jürgen von Hagen, Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn.

“Sie schärft nicht nur das wissenschaftliche Profil der Fakultät im Bereich des Verfassungsrechts, sondern verstärkt auch die nationale und internationale Sichtbarkeit der Bonner Rechtswissenschaften in hervorragender Weise.” Die neu berufene Schlegel-Professorin Shu-Perng Hwang richtet seit mehreren Jahren ihr Forschungsinteresse auf das Spannungsverhältnis von staatlichen Rechtsordnungen, die etwa für Deutschland gelten, und überstaatlichen Rechtsordnungen zum Beispiel der Europäischen Union. “Wobei ich den Schwerpunkt darauf lege, wie die Entwicklung angesichts der Koexistenz von Rechtsordnungen – etwa nationalstaatliches, EU- und Völkerrecht – zur Förderung der Menschenrechte,

Rechtsstaatlichkeit und Demokratie beitragen könnte und sollte”, sagt die Wissenschaftlerin. Unter anderem interessiert sie etwa die Frage, wie die deutschen und europäischen Gerichte zusammenarbeiten sollen, damit sich ein verbesserter Grundrechtsschutz erwarten lässt. Hwang plädiert für einen Theorieansatz, der die individuelle Freiheit in den Mittelpunkt stellt. Sie möchte neue Perspektiven einbringen: Ihre Forschungsinteressen überschneiden sich mit denen ihrer Kolleginnen und Kollegen, doch mit ihren Ausbildungshintergründen in Taiwan, den USA und Deutschland und zwar aus ihrer rechtsvergleichenden Perspektive, bringt sie einen externen Blick auf das hiesige Rechtssystem mit.

Die Entscheidung, an den Rhein zu wechseln, fiel Hwang nicht schwer: “Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Bonn genießt ein hohes Ansehen – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.” Auch die Schlegel-Professuren und die damit verbundene Idee, wissenschaftlich exzellente Forschung gezielt zu fördern, hat sie beeindruckt. Sie freut sich auf eine intensive Kooperation, um innovative Perspektiven zu eröffnen. Die Lehre betrachtet die neue Professorin als Quelle der Inspiration: “Die Vorbereitung für die Lehrveranstaltungen gibt mir die Gelegenheit, meine Gedanken erneut zu strukturieren”, berichtet sie.

Dadurch gewinne sie auch frische Ideen für ihre Forschung. - Zahlreiche Auszeichnungen - Shu-Perng Hwang studierte Rechtswissenschaften an der National Taiwan University in Taipeh und an der Columbia University in New York. Nach der Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München arbeitete sie als Professorin für Öffentliches Recht an der Chung Yuan Universität (Chungli) und

danach als Forschungsprofessorin für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Academia Sinica (Taipeh). An dieser Akademie war sie zugleich Stellvertretende Exekutivsekretärin des Allgemeinen Beratenden Wissenschaftsausschusses für fünf Jahre und wurde Distinguished Research Fellow seit August 2021. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Promotionspreis der Münchener Juristischen Gesellschaft.

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