Donnerstag, 28.03.2024 16:41 Uhr

Westeuropa im Modus der Selbstzerfleischung

Verantwortlicher Autor: Ronaldo Goldberger Romanshorn TG, 27.06.2022, 19:31 Uhr
Kommentar: +++ Politik +++ Bericht 7855x gelesen

Romanshorn TG [ENA] Vieles gerät europaweit ins Rollen und Wanken. Man nimmt es ungern zur Kenntnis, doch die Zeichen verdichten sich, dass die sich abzeichnende Energiekrise Ausmasse annehmen dürfte, die selbst den Fortbestand der Europäischen Union in Frage stellen dürfte. Sobald es ans Lebendige geht, wird die Solidarität gedrosselt, um Verteilkämpfen Platz zu machen. Die 6 Sanktionspakete gegen Russland erweisen sich als Bumerang.

Geschädigt wird primär die Wirtschaft Europas. Vielleicht mit Ausnahme des renitenten Ungarn, werden Einschränkungen und Lieferungsengpässe der Bevölkerung zu schaffen machen. Vier Länder riskieren zudem, ihrer inneren Kohäsion verlustig zu gehen: Nebst Deutschland laufen Frankreich, Italien und Bulgarien Gefahr, sich in bürgerkriegsähnlichen Zuständen wieder zu finden. Zellteilung und Splitterbildung wären die Folge.

Die Türkei bereitet sich auf eine Invasion Nordsyriens vor, Griechenland fürchtet, Landmasse an die ausgreifende Türkei zu verlieren. In Osteuropa geraten nach dem Feldversuch für die Waffentechnologie auf ukrainischem Territorium die Fronten ebenfalls in Bewegung: Polen schielt auf die Westukraine, teilweise sogar auf Weissrussland, Rumänien auf Moldavien, die baltischen Nationen Litauen und Lettland dürften zu einem neuen Bollwerk gegen imperiale Gelüste Russlands aufmunitioniert, schliesslich grössere Landmassen der östlichen Ukraine definitiv von Russland verschluckt werden.

Eine Wiedergewinnung der Krim ist ausgeschlossen, die Ukraine müsste froh sein, wenn sie mit Odessa noch den Zugang zum Schwarzen Meer halten könnte. Nun steht Russland mit militärischer Präsenz in Nicaragua, 2600 km von der amerikanischen Küste entfernt, und baut nebenbei noch ein Kernkraftwerk im Iran. Als verlässlicher Bündnispartner des Ayatollah-Regimes, das mit den Terrorarmeen von Hisbollah im Libanon sowie Hamas im Gazastreifen, zudem mittels primär iranischer Söldner in Syrien den israelischen Kleinstaat eingekreist hat, entpuppt sich Putin immer mehr als sich den israelischen Sicherheitsinteressen entgegen stellend.

Die USA möchten, dass Israel gewissermassen die Kohlen aus dem Feuer holt, da sie selber viel an Einfluss verloren haben. Israels militärische Schlagkraft sowie die innovative Hochtechnologie sollen amerikanischen Interessen zudienen. Ein Krieg im Nahen Osten mit der Gefahr atomarer Waffentechnologie droht, Israel hätte die Aufgabe, die ölreichen arabischen Staaten am Persischen Golf in einem Interessenverbund mit Saudiarabien zu schützen.

Sollte China sich den Inselstaat Taiwan einverleiben, wären die Amerikaner in Osteuropa sowie Fernost militärisch gebunden, die NATO ziemlich allein auf sich gestellt. Die Verteidigungsfähigkeit letzteren Bündnisses scheint indes nicht dem zelebrierten wehrhaften Selbstbild zu entsprechen, dessen Ausweitung durch die koordiniert nachgesuchte Mitgliedschaft von Schweden und Finnland zudem durchs türkische Veto konterkariert.

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