Mittwoch, 24.04.2024 11:48 Uhr

Jeder Krieg hat ein Vorspiel

Verantwortlicher Autor: Ronaldo Goldberger Romanshorn TG, 12.01.2023, 14:54 Uhr
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Romanshorn TG [ENA] Nun ist also Deutschland mit der zugesagten Lieferung von Schützenpanzern der Marke Marder drauf und dran, auf Druck und im Einvernehmen mit den USA, seine Rolle im Stellvertreterkonflikt zwischen Russland und der Ukraine neu auszuloten. Noch ist eine Lieferung von Leopard 2-Kampfpanzern nicht zu zugesagt, sodass Berlin seinen Sukkurs für die Ukraine immer noch auf der Basis von Defensivbestrebungen abstützen könnte.

Anders als im Zuge der Vorbereitungen zum 1. Weltkrieg scheint die deutsche Bevölkerung von der Vorstellung, bald in aktive kriegerische Handlungen verwickelt zu werden, nicht so erbaut. In repräsentativen Umfragen wurde bei der Hälfte der Bevölkerung ermittelt, dass sie gegen fortgesetzte Waffenlieferungen an die Ukraine sei. Es gibt momentan keine erkennbar suggerierte Massenhysterie für ein territoriales Ausgreifen Deutschlands im unseligen Osten Europas, das bereits von so vielen traumatischen Kriegserinnerungen durchzogen ist. Doch das allmähliche Hineinschlittern in Vorbereitungen auf - völkerrechtlich definierte - klare Kriegshandlungen lässt sich nicht mehr so einfach kaschieren.

Sollte es tatsächlich noch nicht im Bewusstsein ideologisch geprägter Kriegstreiber angekommen sein, dass Kriege nicht auf dem Reissbrett geführt werden? Ist die Vorstellung absurd, dass deutsches Territorium dereinst von russischen Fernlenkwaffen bestrichen werden könnte? Wieso sind Weiterungen eines absehbaren Tauziehens zwischen Kriegsmächten nicht schon längst Gegenstand öffentlicher Diskurse? Möchte man einfach nicht wahrhaben, dass das eherne physikalische Wechselwirkungsprinzip von actio = reactio, auch bekannt als 3. Newtonsches Gesetz, nicht einfach ausgehebelt werden könne durch Nichtbeachtung?

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